Microsoft: Innovative Partner sollen schleppendes ERP-Geschäft ankurbeln

Microsoft versucht schon lange, im Markt für betriebswirtschaftliche Standardsoftware Fuß zu fassen. Hierzu hat der Anbieter schon vor Jahren Unternehmen zugekauft. Die Umsätze der entsprechenden Sparte Business Solutions sind aber - verglichen mit den Umsätzen des Gesamtkonzerns - sehr gering. Im Gespräch mit ZDNet erläutert Peter Ruchatz, Direktor Microsoft Business Solutions, die künftige Strategien.

ZDNet: Steve Ballmer hat vor wenigen Tagen gegenüber unserer amerikanischen Schwesterpublikation erklärt, dass sich Microsoft derzeit nicht mit Geschäften oder einer Übernahme von Siebel beschäftigt. Mit SAP redet Microsoft wohl aber noch, so berichten es zumindest Analysten.

Ruchatz: Es wird sehr viel gesprochen. Da sollte man doch erst Mal die Fakten abwarten. SAP und Microsoft ist heute kein Thema.

ZDNet: Wo sehen sie denn Microsoft herausragende Position im Bereich ERP-Software?

Ruchatz: Der Kernpunkt ist unsere Produktstrategie: Wir bieten eine Anpassungsfähigkeit zu einem vernünftigen Preis. Gemeint sind damit die Innovationen, die wir in der Vergangenheit ausgeliefert haben und die wir in den kommenden zwei Produktwellen ausliefern werden. Zudem gehen wir weg von einem „One size fits all“. Wir differenzieren unser Angebot sehr stark aus – für unterschiedliche Unternehmensgrößen und nach Branchen.

ZDNet: Können Sie das bitte genauer erklären? Microsoft hatte im vergangenen Jahr angekündigt, den Bauchladen an Produkten wie Navision, Axapta, Great Plains und andere langfristig durch ein Produkt mit dem Code-Namen Green abzulösen. Seit dem Frühjahr sind sie nun zurückgerudert und bieten eine stufenweise Modernisierung und ein Zusammenwachsen ihrer Produkte auf einer gemeinsamen technischen Plattform an. Das tun ihre Mitbewerber wie SAP und Oracle auch.


Peter Ruchatz
Microsoft Business Solutions

Ruchatz: Wir liefern eine modulare Plattform, mit der der Kunde in der Lage ist, Prozesse einfach anzupassen. Dabei haben wir uns entschlossen in Schritten vorzugehen und peu á peu das gesamte Portfolio zu modernisieren und nicht als Big Bang. Damit hat der Mittelstand ein hohes Maß an Flexibilität, dass er heute braucht und gleichzeitig sind die Implementierungskosten niedrig, da ein Teil der gewünschten Funktionalität bereits im System vorhanden ist und out-of-the-box genutzt werden kann. Das spart dem Kunden Kosten für sündhaft teure Berater, wie sie bei der Implementierung von Konkurrenzprodukten anfallen.

ZDNet: Die Flexibilität bei einem Programm wie Navision, das schon mehr als 10 Jahre auf dem Buckel hat, müssen sie erklären. Ist damit die Architektur gemeint oder die Branchenvielfalt, welche die Partner mit einbringen?

Ruchatz: Mit Flexibilität ist die Architektur gemeint. Und es stimmt: bei Navision müssen wir mehr tun und es wird weitere Wellen geben. Bereits in diesem Jahr rollen wir die Ergebnisse der ersten Modernisierungswelle aus, die deutliche Verbesserungen bei der Frontend-Integration bringen wird. Dazu entwickeln wir eine Präsentationsschicht, die auf .NET und Web Services basiert. Die nächsten Schritte führen dann sukzessive zu einer Enterprise Service Architektur (SOA), die auf den Mittelstand zugeschnitten ist. Das bietet zurzeit kein Mitbewerber.

Themenseiten: CRM, IT-Business, Mittelstand, Strategien

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